Die Pagoden Story

letzer Eintrag 8. August 2011

DB280SLtg 

Es war einmal ein bißchen Eisen, etwas Aluminium, ein paar Moleküle Plastik, sonstiges Metall, ein wenig Gummi und Glas. Daraus erschufen die Götter aus Stuttgart in ihrem Werk in Bremen im April des Jahres 1971 ein Benzin schlürfendes, zwei-sitziges, silbergraues Etwas aus dem Geschlecht W113 . Besser bekannt unter der Bezeichnung 280SL oder Pagode.

Seine älteren Brüder und Schwestern nannten sich 250SL oder noch früher 230SL. Aber alle waren vom Stamm der Pagoden. (Der Name kommt von der etwas seltsam geformten Kopfbedeckung , auch Hardtop genannt.) Gekauft wurde sie dann von einen älteren Herrn aus Helmstedt an der Zonengrenze.

Der Überlieferung zu Folge Erhielt jenes Exemplar noch in den 70‘er Jahren eine Herztransplantation (original MB Austauschmotor). Es wird auch von einen Einsatz dieser Pagode in Spanien berichtet. Wie so häufig sind Aufzeichnungen aus dieser Zeit  nicht vorhanden. Der Besitzer ging dann 1986 in die ewigen Jagdgründe ein und fährt dort vermutlich auch mit einer Pagode herum. Seine Witwe hatte offensichtlich nicht so viel Spaß an dem Auto und verkaufte es in den wilden Süden.

Pagode-Rost1vorher

Pagode-neu6 

nachher

   

 

Es kam jedoch in gute Hände.........ein V e r k ä u f e r von Mercedes Benz in München nahm sich der Pagode an. Nach gut 80.000 km in 16 Jahren war dann doch mal ein Facelifting angesagt. Die Technik wurde dabei auch überholt. (Getriebe, Hinterachse, Radio etc.) So stand der Silbergraue bald wieder da wie eine Eins.

Pagode-Rost3 

Wie bei Verkäufern so üblich wurde das gut Stück dann auch mal wieder v e r k a u f t. Im August 1992 erfüllte sich ein Traum für einen der noch gute Erinnerungen aus den frühen 70‘er Jahren mit einer Pagode hatte. Mit 200km/h auf der B12 zwischen Marktl und Altötting...na das war schon was!

Pagode-Rost4 

vorher

Pagode-Rost2vorher

 

Pagode-neu5 

nachher

Da war sie also gut in Schuß technisch einwandfrei und einfach schön.(Das Gutachten spricht von 2+). Natürlich kostete sie bereits etwa das dreifache des damaligen Neupreises, doch sie war immerhin schon ein Klassiker gewordenViele schöne Ausfahrten darunter auch mehrfach über die Alpen bis zum Comer See bescherten dem Besitzer unvergeßliche Stunden. .

Pagode-neu4 

nachher

TÜV war nie ein Problem, so wie sie da stand. So dachte jeder! Das Unheil brach im August 1999 herein. Kein TÜV! Wwaaasss?!....kein TÜV! Das kann doch wohl nicht war sein! Ich glaub ich bin im falschen Film! Was ist da los? Voller Verärgerung kommt das Ding auf die Bühne. Ooohhh was sieht man da?!

Ja so was, das gibt’s doch nicht da sind ja lauter Löcher (Aufgestochene Eiterbeulen von einer sehr akkuraten TÜV Person) Am Querträger am Rahmen an beiden Schwellern  und am Bodenblech überall der Gilb......o sch...was nun?  Guter Rat ist teuer.Erst mal heiraten, dann die Pagode in die Garage fahren und versuchen an etwas anderes zu denken. Manchmal muß man die Dinge einfach aus sitzen...oder. .

Pagode-Roka1 

zwischendurch

Blech sitzt man nicht aus! Es gammelt weiter. Der Herbst kam und wir waren mit dem großen Bruder (300SEL 6.3) in der Toskana Dann kam Weihnachten und die Pagode stand immer noch in der Garage. Als dann die ersten warmen Tage kamen mußte endlich Klarheit her, was ist da wirklich verrottet?

..Pagode-Roka2

Auf der Hebebühne die Schweller aufgeschnitten kam die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit und was es sonst noch an Wahrheiten gibt, ans Tageslicht. Die Mähr‘ von einer Rohkarosse machte die Runde.....gibt es denn so was überhaupt noch? Was kostet so was? Ist das denn wirklich die einzige Lösung? Der Besitzer brauchte erst mal eine Auszeit!

Pagode-Fertig 

Ein Angebot kam schneller als erwartet. Es gibt sie wirklich die Pagodenspezialisten....im fernen Norden! Ja und was kostet so was? Etwas unterhalb der kleinsten 6-stelligen (sechs-stelligen) Zahl! Wo ist der Lottogewinn!!!! Neuerliche Bedenkzeit....zur Bank? Die erklären den Besitzer für verrückt! Nein lieber nicht versuchen. Zur Mutter?....In diesem Alter geht man nicht mehr um’s Taschengeld betteln! Doch dann ein kleines Wunder...es gibt sie also doch noch! Plötzlich tat sich eine Möglichkeit der Finanzierung auf.

Rasch war eine Spedition gefunden und die Pagode ging nach Norden, allerdings nicht auf eigener Achse, was sicherlich noch möglich war! Ein persönlicher Besuch beim Spezialisten einige Tage später bestätigte die Entscheidung. Er nennt das: ‘Volles Programm! Zwischen durch wird einmal nur noch so viel übrig sein wie auf diesen Bildern zu sehen. Selbst der Spezialist bedauert in diesem Fall diese Radikalkur....es geht nicht anders!   

Genau einJahr nach dem letzten Einsatz stand die Pagode wieder vor der Tür. (Hochzeit 1999 am 25.9.)Mit neuen Blech und Gummiteilen zusammengebaut. Von der Karosse sicherlich eine “1”. Ich war froh und glücklich endlich am Ende der Saison 2000 wieder meinen Fuhrpark komplet zu haben. Frisch im gold-gelben Wachston von unten machte sie fast genau soviel her wie im Silberlack von oben. Die Saison 2001 kann kommen.

Pagode-neu1 

Ob das wohl wieder 30 Jahre hällt? Bei guter Pflege sicherlich!

Pagoden sind (fast) unverwüstlich..

Pagode-neu2 

Pagode-neu3 

Temperatur 

So Sollte die Temoeraturanzeige aussehen.

Auf den letzten Metern der Rückfahrt von der Alpentour 2006 nach dem Abendessen in Hetzenhausen 300m vor der Haustüre ging die Temperatur plötzlich in der roten Bereich. Motor sofort abgestellt. Diagnose: Thermostat öffnet nicht. Made In Germany aber eben ein paar Jahre alt. Nicht einmal im kochenden wasser auf dem Herd wollte er sich öffnen. Der Ausbau ist leider nicht Mercedes like die Zwei Schrauben unter den Einspritzleitungen sind etwas verzwickt zu öffnen.....

Thermostat 

Thermostatgehaese 

Nun wie in den Bericht der Alpentour 2009 schon festgehalten hatte sich der 2. Gang verabschiedet. Bereits in der Ebene von San Daniele war es nicht so lustig. Richtige Probleme gab es dann in den Bergen zurück nach Deutschland. Der „Sound“ des Getriebes gab mir auch zu denken. Es klang nach gequältem Material. Zu Hause angekommen war ich froh, dass wir es auf eigener Achse geschafft hatten. Bereits am Montag nach der Tour rief ich bei Günter an. „Schmerzpatienten“ haben Priorität war seine Antwort auf meine Schilderungen. Das Risiko auf den „gelben Wagen“ (ADAC)  zu landen war mir zu groß als Hänger und „G“. Erleichtert überließ ich die Pagode dem Spezialisten. Der hatte ein Austauschgetriebe das er ursprünglich nach Japan verschicken wollte. Dieses fand seinen Weg in mein Auto. Als Fehlerursache stellte ich ein Spiel der Hauptwelle von über 5mm heraus wo eigentlich wenn überhaupt einige 1/10 mm Spiel sein sollte. Das ich keinen Gang mehr fand und auch noch einen Zahn abgebrochen hatte, brauchte keine weitere Erklärung. So ging die Saison 2009 zu Ende.

Geriebespiel 1Getriebspiel 2 

Zahnverlust 

Nach den Kundendienst im Frühjahr 2010 war ich eigentlich entschlossen die Alpentour wieder mit der Pagode zu bestreiten. Merkwürdige Geräusche aus dem Motor kurz vor dem Start, waren so beunruhigend dass ich beschloss die „Staatskarosse“ über die Berge zu schicken. Wie sich zeigte in doppelter Hinsicht eine gute Entscheidung. Auf der Rückfahrt am Sonntag goss es wie aus Kübeln und es war a… kalt. Wieder mal ein Anruf nach Krottensee was die Geräusche betraf. Nun ja Ferndiagnose über das Internet ist nicht möglich, daher die Fahrt nach Norden. Bereits im Leerlauf vor der Werkstatt ging der Motor abrupt aus. Was war die Ursache….?

Nun die Zentrale Mutter auf der Kurbelwelle (Anzugsmoment 250Nm) hatte sich gelockert und ich hatte bereits ca. 40° Vorzündung. Eine genaue Untersuchung der Ventile und Kolben hat ergeben….keine Berührung! Also noch einmal knapp am Motorschaden vorbei. Auch die Kompression auf allen Zylindern gleich gut.

Mit seinem Maschinenbauwissen hatte Günter auch eine preiswerte Lösung für die Fixierung parat. Endlich wieder „full power“ gab es das Auto Ende August wieder zurück. Die Saison ging mit wenig km zu Ende.

Nun das Frühjahr 2011 war vielversprechend. Trockenes Wetter und viel Sonne leisen die Hoffnung auf einen schönen Sommer steigen. Gerry aus USA kam zu Besuch und wir wollten die Hopfentour 2011 in HD filmen. Also ging es mit Pagode und „Staatskarosse“ auf die Tour. Es war die 13. Alpentour. Nun der geneigte Leser ist sicherlich nicht abergläubig…oder vielleicht doch?! Nun es wurde die Pleiten-, Pech-, und Pannentour. Auch wir wurden nicht verschont. Nach der Mittagspause in der Schafskäserei hatte sich auch noch der letzte Tropfen Hydraulikflüssigkeit aus dem Kupplungssystem verabschiedet. Bei einsetzendem Starkregen suchten wir nach einer Lösung. Flüssigkeit war rasch aufgefüllt aber die Luft war noch drin. Der letzte Anruf des sehr hilfsbereiten Bauern brachte die ersehnte Wende. Ein Mechaniker mit „Oldtimererfahrung “ hat seine Arbeitsstätte eine Toyota Werkstatt aufgeschlossen und den Kupplungsnehmerzylinder fachmännisch in ca. 40 Minuten ohne Hektik instandgesetzt. Er hätte ggfs. sogar ein Toyota Ersatzteil  passend gemacht, das hätte dann möglicherweise etwas länger gedauert.

KNZ eingebaut 

Die ganze Geschichte findet sich hier. Überglücklich kamen wir nicht nur zurück ins Hotel sondern auch bis nach Hause ohne dass wir einen Tropfen verloren hatten. Dennoch traute ich dem Frieden nicht und so gab es für „kleines“ Geld (Euro 25) einen Rep. Satz. Nachdem ich gesehen hatte wie es geht habe ich ohne Probleme den Zylinder überholt. Die Luft habe ich anschließend einfach unten „ausgepumpt“. Eigentlich sollte sie nach oben, aber es ging auch so. So nebenbei habe ich dann auch noch die Staubmanschette eines Spurstangekopfes gewechselt und wieder einmal die Wirkung eines B&D Heißluftföhns ausprobiert. Damit ging der Kopf quasi von alleine aus seiner konischen Passung. Was kommt nun als nächstes…. ach ja der Luftregler-Schieber am / im Armaturenbrett hat sich auch verabschiedet, aber das ist ein Job für Günter beim nächsten Service im Frühjahr 2011.

Pagodenreifen original

185 70 14 V      z. B. Michelin MXV-P 90H    Preis Euro 229,68 + MWST (pro Stück)  Stand 6/2006

alternativ

195 (205)  70 14 HR     Preis ab Euro 35 (pro Stück) TÜV Freigabe durch Räderkatalog Teil B Seite D9 (liegt beim TÜV aus) einmalig ¥ 42,10 für beide Größen. Eintrag im Brief Sektion 20.     Euro......    Stand 6/2006

Das Projekt Upgrade auf 15” Felgen ist schon fast fertig es wir berichtet.